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Schloß Weitersroda

Schloßstraße 8-10
98646 Hildburghausen

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Das Schloss Weitersroda

Eine kurze Führung durch die Geschichte

Der Schlossgründer: Eucharius von Hessberg

Schloss Weitersroda wurde ab dem Jahre 1478 erbaut, vermutlich unter Einbeziehung einer spätgotischen Kemenate. Bauherr war Eucharius von Hessberg (ca. 1451 – 1522). Dieser fränkische Reichsritter galt als sehr wohlhabend, war im Adel seiner Zeit hochangesehen und Mitglied des legendären Schwanenritterordens. Er war Gründungsmitglied der Turniergesellschaft „mit dem Einhorn“ und nahm selbst an zahlreichen Turnieren teil. 44 Jahre lang war er Schlossherr von Weitersroda.

Hutten, Tattenbach, Kempinski

Auf Eucharius folgten bis 1571 drei weitere Hessberger (Thomas, Raphael und Gabriel).
Anschließend finden wir zahlreiche klangvolle Adelsnamen in der Liste der Schlosseigentümer: Raphael und Veit Ulrich von Herbstadt, Martha Sabina von Münster, Hans Ernst von Hutten und Wolfgang Dietrich von Tattenbach. Dann taucht mit Herzog Ernst der erste Sachsen-Hildburghäuser auf, bevor das Schloss in Weitersroda für drei Generationen an jene Familie von Kempinski ging, deren Abkömmlinge später einmal ein gewisses Hotel in Berlin begründen sollten.

Hutten, Tattenbach, Kempinski

Auf Eucharius folgten bis 1571 drei weitere Hessberger (Thomas, Raphael und Gabriel).
Anschließend finden wir zahlreiche klangvolle Adelsnamen in der Liste der Schlosseigentümer: Raphael und Veit Ulrich von Herbstadt, Martha Sabina von Münster, Hans Ernst von Hutten und Wolfgang Dietrich von Tattenbach. Dann taucht mit Herzog Ernst der erste Sachsen-Hildburghäuser auf, bevor das Schloss in Weitersroda für drei Generationen an jene Familie von Kempinski ging, deren Abkömmlinge später einmal ein gewisses Hotel in Berlin begründen sollten.

Herzoginnen und Herzöge

Ab dem 17. Jahrhundert ergriffen dann die Sachsen-Hildburghäuser von Weitersroda Besitz. Herzog Ernst Friedrich III. Carl besaß das Schloss als Domäne und nach ihm Ernestine Auguste Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach, Herzogin von Sachsen-Hildburghausen. Eine weitere Herzogin wurde in Weitersroda verewigt: nach ihr wurde jenes Bauprojekt „Henriettenthal“ benannt, in dessen Zuge ab 1690 weitere Bauten und Anlagen rund um das alte Schloss errichtete wurden. Von diesem herzoglichen Bauprojekt sind noch die alte Gaststätte und ein steinerner Pavillon gegenüber des Schlosses erhalten.

Prinz Eugen von Sachsen-Hildburghausen

Zu den herausragenden Schlossherren von Weitersroda gehörte unzweifelhaft Prinz Eugen von Sachsen-Hildburghausen (1730 – 1825). Prinz Eugen, der „Künstlerprinz“, war Ästhet, Visionär und findiger Unternehmer. Er stiftete 1792 in Weitersroda eine Kirche, die es noch heute gibt – und machte sich vor allem als Porzellanpionier einen Namen. In Veilsdorf errichtete er eine Manufaktur. Im Schloss zu Weitersroda wurde vermutlich vor allem modelliert. Hier brachte er auch Salome Schmidt unter, seine jahrzehntelange Geliebte. 
Mit ihm enden die Jahrhunderte adeliger Schlossbesitzerschaft

Prinz Eugen von Sachsen-Hildburghausen

Zu den herausragenden Schlossherren von Weitersroda gehörte unzweifelhaft Prinz Eugen von Sachsen-Hildburghausen (1730 – 1825). Neffe jenes weitaus berühmteren Prinz Eugen von Savoyen, galt der Sachsen-Hildburghäuser als „Künstlerprinz“. Er stiftete in Weitersroda eine Kirche, die es noch gibt – und machte sich vor allem als Porzellanpionier einen Namen. In Veilsdorf errichtete er eine Manufaktur. Im Schloss zu Weitersroda wurde vermutlich vor allem modelliert. Prinz Eugen war Ästhet, Visionär und findiger Unternehmer, aber auch ein Hallodri in privater und finanzieller Hinsicht.
Mit ihm enden die Jahrhunderte adeliger Schlossbesitzerschaft

Die Schlossbrauerei Weitersroda

Zunächst übernahm der Porzellanhersteller Greiner das Schloss, anschließend „25 Bürger aus Hessberg und Bürden“. Ab 1884 begann dann die Ära des Carl Vetter. Er machte Weitersroda zu einem frühen touristischen Hotspot. Vor allem begründete er die Schlossbrauerei Weitersroda. Er sanierte das Schloss weitgehend und errichtete neue Bauten, etwa den Westflügel mit der Brauerei, der leider 1988 abgerissen wurde. Zweifellos hat sich Carl Vetter um die Schlossgeschichte in besonderem Maße verdient gemacht. Mit mehr als einem halben Jahrhundert Eigentümerschaft ist Carl Vetter einsamer Rekordhalter unter den Schlossherren und -damen.

VEB Gebäudewirtschaft

Nach dem Weltkrieg als Flüchtlingsunterkunft benutzt, ging das Schloss zu DDR-Zeiten in die Verwaltung der „VEB Gebäudewirtschaft“ über. Es beherbergte die LPG „Befreites Land“, das Büro des Ortsbürgermeisters und die Poststelle. Es war bewohnt bis unters Dach, und Veteranen unter den Schlossbewohnern berichten, dass die Stimmung sehr gut gewesen ist. Nicht so gut hat die DDR dem Schloss in baulicher Hinsicht getan. Der Hauptturm, der Brauereiflügel, die Fechthalle und zahlreiche bauliche Details fielen dieser Zeit zum Opfer.

VEB Gebäudewirtschaft

Nach dem Weltkrieg als Flüchtlingsunterkunft benutzt, ging das Schloss zu DDR-Zeiten in die Verwaltung der „VEB Gebäudewirtschaft“ über. Es beherbergte die LPG „Befreites Land“, das Büro des Ortsbürgermeisters und die Poststelle. Es war bewohnt bis unters Dach, und Veteranen unter den Schlossbewohnern berichten, dass die Stimmung sehr gut gewesen ist. Nicht so gut hat die DDR dem Schloss in baulicher Hinsicht getan. Der Hauptturm, der Brauereiflügel, die Fechthalle und zahlreiche bauliche Details fielen dieser Zeit zum Opfer.

Prinz Chaos II. // Florian Kirner

Nach der Wende wurde das Schloss dann an Familie Vetter rückübertragen. Von ihnen erwarb es am 18. Januar 2008 Florian Kirner, der unter dem Künstlernamen Prinz Chaos II. bekannt ist.
Das Schloss war in einem erbarmungswürdigen Zustand: der Hauptgiebel einsturzgefährdet, der Hausschwamm auf dem Weg vom Keller in den ersten Stock usw.
Seitdem hat sich viel getan. Das Schloss ist gesichert und wird laufend saniert. Es wird wieder bewohnt, das alljährliche Paradiesvogelfest zieht Menschen aus allen Himmelsrichtungen an, die Stimmung ist gut und die Anlagen gedeihen.
Aber das beurteilen Sie bei einem Besuch vor Ort am besten selbst…
FÜR BESONDERS INTERESSIERTE:
Eine vorzügliche wissenschaftliche Darstellung der frühen Schlossgeschichte finden Sie hier

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